Das Brunnenhaus
Alles kommt vom Bergwerk her
Wasserversorgung in Höhenlage
Sachsens zweittiefster Brunnen
Wer vom 516 m hohem Schellenberg auf die reizvolle Erzgebirgslandschaft blickt, wird sich bewusst, weshalb Kurfürst August von Sachsen (1526 – 1586) gerade diesen Ort wählte, um darauf sein Jagd- und Lustschloss Augustusburg errichten zu lassen.
Allerdings stellte die Wasserversorgung in dieser Höhenlage für damalige Verhältnisse ein gravierendes Problem dar. Der Kurfürst gab daher im Jahr 1568 dem Freiberger Oberbergmeister Hans Martin Planer (1510 – 1582) den Auftrag, einen Brunnen im Wirtschaftshof zu teufen. Das Abteufen des Brunnens gestaltete sich äußert mühsam und langwierig. Es dauerte neun Jahre bis man in 130,6 m Tiefe endlich auf Wasser stieß. Zum Schutz des Brunnens wurde 1579 das ursprüngliche Brunnenhaus mit einem Göpelwerk gebaut. Das Brunnenhaus mit der Maschinerie in der jetzigen Form wurde nach einem Brand im Jahr 1831 neu errichtet. Das Brunnenhaus ist der zweittiefste Burgbrunnen und der älteste noch erhaltene Treibgöpel in Sachsen. Das Brunnenhaus war bis zum Anschluss an das öffentliche Wassernetz 1882 regelmäßig in Betrieb.
Seit 2019 ist die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Das Jagdschloss Augustusburg ist mit dem Brunnenhaus im Wirtschaftshof als sogenanntes „assoziiertes Objekt“, also mittelbar, an dem Projekt beteiligt.
Das Brunnenhaus ist nur im Rahmen unserer Sonderführung zu besichtigen.
Ihr möchtet eine Brunnenhebe-Sonderführung selbst erleben? Dann kontaktiert unseren Gästeservice gerne per Mail oder telefonisch unter +49 (0) 37291 3800 und vereinbart einen Termin.